Die Szene kennen wohl viele Hundehalter: Man dreht sich nur einmal kurz weg und schon hängt der liebe Vierbeiner mit der Nase in einem Gebüsch und vertilgt genüßlich irgendetwas Undefinierbares. Läuft man dann auch noch hin, wild schreiend, gestikulierend, wird das Etwas aus dem Gebüsch noch schneller hinuntergewürgt oder gleich weiter weg entführt. Leider hört man immer wieder von Hundehassern, die Giftköder o.Ä. auslegen, somit steigt natürlich die Sorge um den eigenen Liebling gerade in solchen Situationen ins Unermessliche.

Doch warum tun Hunde so etwas? Ganz einfach: um zu überleben. Klingt jetzt etwas irrational, da ja unsere Haushunde jeden Tag die besten Leckereien vorgesetzt bekommen und sicher niemand Hunger leiden muss. Allerdings ist die Nahrungssuche ein natürliches Verhalten, das genetisch tief verankert ist, bei den einen mehr, bei den anderen weniger… Hunde denken nicht daran, dass sie zwei Stunden später sowieso wieder eine volle Schüssel zuhause erwartet. Sie leben im Hier und Jetzt. Und wenn etwas Leckeres ihren Weg kreuzt, dann wird die Chance genützt.

Die Trainingsmethoden sind in diesem Bereich sehr vielfältig. Häufig wird leider auch mit Strafe gearbeitet, so dass der Hund lernt gefundenes Futter zu meiden. Allerdings muss zum einen das Timing perfekt passen (nicht so einfach) und zum anderen muss die Strafe so hart ausfallen, dass die Angst vor dieser Strafe größer ist, als das Bedürfnis das Gefundene zu fressen. Allein das ist bereits sehr bedenklich, abgesehen von etlichen möglichen Negativfolgen.

Man kann Hunden durchaus sanft und mit Spaß beibringen, dass es sich für sie auszahlt Futter auch mal liegen zu lassen. Die Möglichkeiten sind hier vielfältiger, als es den Anschein hat und richten sich natürlich auch nach der Zeit, die der Hundehalter ins Training investieren möchte, gepaart mit ein wenig Management. Konsequenz ist natürlich auch hier wieder wichtig (von nix kommt nix), aber die gemeinsame Arbeit und die ersten Erfolge sprechen für sich. Ein vernünftiges Training stärkt die Mensch-Hund-Bindung, das gegenseitige Vertrauen.

Am 28. Mai leite ich in der Hundeschule Simmering zu dem Thema einen Workshop, gepaart mit ein wenig Theorie. Hier bekommt jeder Teilnehmer einen Überblick über das Training, erste Übungen werden erarbeitet und weitere Ziele besprochen, so dass jeder auch danach die Möglichkeit hat, selbständig daran zu arbeiten.

  • Grundlagen
  • Etablieren eines Markersignals
  • Sicherer Rückruf
  • Futter anzeigen, statt fressen
  • Stoppsignal

Weitere Infos zu dem Workshop findet ihr in der Rubrik Termine. Vielleicht bis bald 😉