Jedes Jahr aufs neue kommt die Frage auf: Braucht mein Hund wirklich einen Mantel, oder gar Schuhe? Die einen halten das Anziehen von Hunden für eine Art Vermenschlichung und übetrieben. „Wenn er sich bewegt wird ihm schon warm.“ Die anderen shoppen gerne Mäntel in allen Farben und Ausführungen, am besten gleich mit der passenden Leine dazu, um möglichst „stylisch“ unterwegs zu sein. Ganz viele Hundehalter sind bei dem Thema jedoch nach wie vor verunsichert, da sie ja nur das Beste für ihre Hunde möchten, ohne es aber zu übertreiben oder gar ihre Hunde zu „verhätscheln“.

Empathisch handelnLobau0218
Zittert euer Hund bei Kälte? Verkrampft er seine Muskeln? Möchte er nur ungern hinaus gehen, wenn es regnet oder schneit? Hinsehen und selber urteilen ist hier wohl die beste Antwort. Wenn ein Hund bei Kälte friert spricht doch absolut nichts dagegen ihm zu helfen, indem man ihn warm einpackt. Das hat nichts mit Vermenschlichung zu tun, sondern einfach mit Menschenverstand. Um sich wirklich „warm“ zu laufen, müsste ein empfindlicher Hund ständig relativ schnell in Bewegung sein, ähnlich wie bei uns das Joggen, was aber nicht seinem natürlichen Verhalten entspricht. Ein Hund möchte in Ruhe die Umgebung erkunden, bleibt häufig stehen zum Schnuppern, Markieren und passt sich natürlich auch unserem Tempo an, vor allem an der Leine. Gerade kleine Hunde, aber auch empfindliche Rassen mit dünnem Fell kommen daher schnell ins Zittern.

Gesunder Rücken
Aber auch für Hunde mit Rückenproblemen empfiehlt sich eine Kleidung, die ihn etwas warm hält. Mein Dewey etwa wird regelmäßig osteopathisch behandelt und jedes Mal wird ein Problem in seinem Lendenwirbelbereich behoben. Daher auch der Rat der Tierärzte: Bitte den Rücken warm halten. Vor allem ältere Hunde sind in dem Bereich sensibler – aber auch bei jungen Hunden sollte man etwas darauf achten.

Passform
Auch wenn es in Ordnung ist sich an Styling oder Farbe zu orientieren, sollte doch auch auf den Sitz eines Mantels geachtet werden. Er darf nicht zu eng sitzen, damit sich der Hund noch frei bewegen kann, aber auch zu locker ist schnell störend, wenn der Mantel ständig verrutscht. Die Länge des Mantels oder Pullovers sollte über den gesamten Rücken gehen, so dass auch der Lendenwirbelbereich geschützt ist. Bei Nässe oder Schnee ist ein wasserabweisender Mantel sicher sinnvoller, als ein gestrickter Pullover, der sich schnell vollsaugt.

Und Schuhe?
In Wien wird im Winter leider sehr viel mit Salz gestreut, was für die empfindlichen Pfoten unserer Hunde sehr schnell unangenehm werden kann. Nicht alle Schuhe sind zu empfehlen und nicht jeder Hund mag es welche zu tragen. Alternativ kann man daher die Pfoten vor dem Gassi gehen auch dick mit einer Fettcreme eincremen und danach mit lauwarmem Wasser abspülen oder einem feuchten Handtuch abwischen. Dewey trägt seine Paws (wie stärkere Luftallone, die man über die Pfoten stülpt) auch im Schnee, da er sehr empfindlich an den Pfoten ist und ihm der Schnee schnell unangenehm wird. Er hat schnell begriffen, dass die Schuhe eine tolle Sache sind und reicht mir mittlerweile vor dem Rausgehen freiwillig seine Pfoten, damit ich ihn in Ruhe „ausgehfertig“ machen kann. Ohne Mantel und Schuhe im Winter vor die Tür? Nicht bei uns 🙂

Fazit
Bitte seht euch einfach euren Hund an. Habt ihr das Gefühl, dass ihm kalt ist, dass ihn die Streusteinchen beim Laufen stören, oder ihn das Streusalz an den Pfoten brennt, dann besorgt ihm bitte das Equipment das es ihm ermöglicht sich auch im Winter draußen wohlzufühlen.